Lebenslauf von Julie von Baroni-Cavalcabò
Julie von Baroni-Cavalcabò wurde am 16.10.1813 in Lemberg (Galizien) geboren. Ihre Eltern waren Ludwig Baroni-Cavalcabò und Maria Josepha geb. Gräfin von Castiglioni. Die musikbegeisterten Eltern veranstalteten jede Woche Konzerte in ihrem Haus. Bei solchen Veranstaltungen traten die Mutter als Sängerin und die junge Julie als Pianistin auf. Der Mozart-Sohn Franz Xaver, der im Hause Baroni-Cavalcabò wohnte und Julie in Klavier und Komposition unterrichtete, nahm regelmäßig an diesen Veranstaltungen teil. Er war auch ihr Klavier- und Kompositionslehrer. Julie komponierte 30 Werke, hauptsächlich Lieder und Klavierstücke. 1825 erschien ihre erste Komposition im Druck, gefolgt von weiteren Werken. Julie von Baroni-Cavalcabò wurde von den Kritikern nicht nur als begnadete Klavierspielerin gelobt, auch ihre Kompositionen fanden große Anerkennung in der Öffentlichkeit. Sie wurden als „frisch, natürlich ohne Schwulst“, „individuell“, „als echte musikalische Poesie“, „keineswegs überladen“, „geistvoll“ usw. in Kritiken beschrieben. 1835 begleitete Franz Xaver Mozart sie auf einer Konzertreise nach Karlsbad, Leipzig und Dresden. In Leipzig trafen sie mit Robert Schumann zusammen, der sich lobend über ihre Komposition „Allegro di Bravura“ äußerte. Schumann widmete ihr seine Humoresken op. 10. Julie von Baroni-Cavalcabò heiratete den Gerichtsrat Wilhelm Amadeus von Webenau und zog mit ihm nach Wien. Das Ehepaar bekam den Sohn Arthur. Nach drei Jahren Ehe starb Wilhelm Amadeus von Webenau. Im Jahr 1842 heirate sie den brasilianischen Lagations-Sekretär Dr. Johann Alois Ritter von Britto. Das Ehepaar bekam zwei Töchter und einen Sohn. Im Jahr 1877 starb ihr zweiter Ehemann und Julie lebte bis zu ihrem Tod bei ihrer Schwester Laura Pawlikowska. Am 3.7.1887 starb Julie von Baroni-Cavalcabò und wurde auf dem Friedhof St. Peter in Graz beerdigt. Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes |
Letzte Änderung am 8. Mai 2011