Lebenslauf von Lord Gerald Hugh Berners

Bild von Lord Gerald Hugh Berners Seine Lordschaft hat die ersten Kompositionen und Schriften aus seiner Feder zunächst erst einmal unter dem Namen Gerald Hugh Tyrwhitt-Wilson veröffentlicht, bis der Urheber sich nicht länger verleugnen konnte.

Der vierzehnte Lord seines Namens war nicht immer vermögend. Onkel Raymond starb, und Gerald Hugh hat das gesamte Vermögen geerbt. Der Geldsegen war beträchtlich und jetzt wurde gelebt, so wie die Launen es spontan eingaben. Er besaß einen Rolls Royce mit eingebautem Reiseklavier und leistete sich alle möglichen Extravaganzen. Reiselustig war er! Er besuchte Frankreich und Deutschland, um ein bisschen zu studieren. Diplomatische Dienste verrichtete er in Italien. Die schönen Künste waren seiner Lordschaft große Liebe.

Obwohl zweimal durch das Examen gefallen, konnte man Gerald Intelligenz und Talent auf vielen Gebieten nicht absprechen. Der Lord malte schöne Ölbilder. Musikalisch bildete er sich autodidaktisch selbst aus und begann dann zu komponieren. Was er anpackte, machte er gut. Zuspruch bekam er von Igor Strawinsky. Gegenseitig machte man sich Komplimente. Strawinsky hielt ihn für „den besten englischen Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts", und Lord Berners hatte die Vorstellung, dass Strawinsky „das einzige Genie sei, dem er je begegnet war.“ Wenn Lord Berners nicht gerade an einem Buch schrieb oder seine Tauben mit Lebensmittelfarbe bemalte, komponierte er ein Ballett. Probleme, diese zu publizieren hatte der Tonschöpfer nicht, Strawinsky war sein Freund und der Impresario Diaghilev mit seiner Truppe nicht weit weg. Und die Menschen wollten seine Werke tatsächlich sehen und hören. Ein bisschen schlicht waren sie schon, seine Kompositionen, aber immer nie langweilig. Man besaß Esprit, man war amüsant.

Lord Berners bedeutsamstes Ballett war „Der Triumph des Neptun“ von ihm selbst ausgestattet und von Diaghilev choreografiert.



Beitrag von Engelbert Hellen

Letzte Änderung am 9. November 2005