Lebenslauf von Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern
Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern wurde am 12.08.1644 in Wartenberg (Stráz pod Ralskem) geboren. Er war bis 1670 Violinist in der erzbischöflichen Hofkapelle in Olmütz (Olomouc), ab 1673 am Hof des Fürsterzbischofs von Salzburg, 1679 dort Vizekapellmeister und ab 1684 Kapellmeister. Im Jahr 1690 wurde er von Kaiser Leopold I. geadelt. Er starb in Salzburg am 03.05.1704. Der österreichische Violinist und Komponist galt als der bedeutendste Violinvirtuose seines Jahrhunderts. Er beherrschte das Instrument bis zur 7. Lage. Die Behauptung, dass er die Doppelgriffe und die Scordatur erfunden habe, ist übertrieben, aber er hat beide technischen Mittel weit häufiger und komplizierter angewendet, als es bisher geschehen war. Seine kompositorische Tätigkeit war zum großen Teil der Violine gewidmet. Voranzustellen sind seine 16 Violinsonaten zur Verherrlichung von 15 Mysterien aus dem Leben Mariae, seine fünfstimmige Serenade mit dem "Nachwächterruf", seine 8 Soloviolinsonaten mit Generalbass, seine zahlreichen Sonaten zum sakralen und profanen Gebrauch und seine 7 Partiten mit Doppelgriffen. Die Vokalmusik ist durch Messen, Requiem, Offertorien, Vespern und Litaneien vertreten. Von seinen 3 Opern ist nur eine erhalten. Der Komponist nahm zwar italienische Einflüsse auf, verarbeitete sie aber zu einem deutlich profilierten, eigenständigen Stil, der jene Elemente aufweist, aus denen in folgenden Perioden die Wiener Schule herauswuchs. |
Letzte Änderung am 1. Mai 2004