Lebenslauf von Luigi Boccherini
Italienischer Komponist, Boccherini, aus Lucca in der Toskana gebürtig, ist heute einem breiten Musikpublikum durch ein einfaches Menuett aus einem seiner Streichquintette bekannt - also durch einen winzigen Bruchteil aus Hunderten von Instrumentalstücken, die er komponiert hat. Er war ein begabter Cellist und ein Komponist von ausgeprägter Originalität. Als er 25 Jahre alt war, rissen sich die Pariser Verleger um seine Werke, und der spanische Botschafter überredete ihn, nach Madrid zu übersiedeln. Hier war Boccherini zunächst Kammervirtuose des Infanten Luis und später Kapellmeister der Herzogin von Benavente. Danach wurde Friedrich der Große sein Gönner, stellte aber die Bedingung, daß Boccherini künftig nur noch für ihn komponiere. Als Friedrich 1786 starb, ernannte sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm II. von Preußen, Boccherini zum Hofkompositeur, eine Stelle, für die er bis 1797 bezahlt wurde. In Madrid, wohin Boccherini zurückkehrte, war damals Lucien, der Bruder Napoleons, Botschafter der französischen Republik. Er ermutigte Boccherini, weiter zu komponieren, und der Meister widmete ihm dafür zwölf Streichquartette und ein "Stabat Mater". Nichtsdestoweniger scheint Boccherini krank und in großer Armut gestorben zu sein. Die Zahl seiner Kompositionen ist ungewöhnlich groß: es gibt 155 Quintette für verschiedene Besetzung, 102 Streichquartette, 60 Trios, 33 Sonaten, 20 Symphonien, 4 Cellokonzerte, und noch vieles mehr. Das bekannte Menuett findet sich im Streichquintett op. 13, Nr. 5. Boccherinis Musik ist fast immer originell und durchweg kunstvoll und anziehend. |
Letzte Änderung am 1. Mai 2004