Lebenslauf von Friedrich Lux
Friedrich Lux gehörte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den profiliertesten Musikerpersönlichkeiten des südwestdeutschen Raumes. Lux wurde 1820 im thüringischen Ruhla als Sohn eines Lehrers und Organisten geboren. Ersten Musikunterricht erhielt er durch den Vater, später durch den angesehenen Komponisten und Musiktheoretiker Friedrich Schneider in Dessau. Im Sommer 1841 erhielt Lux die Stelle eines Musikdirektors am Dessauer Hoftheater, die er bis 1851 innehatte. Lux folgte 1851 einem Ruf als Kapellmeister an das Mainzer Stadttheater. Höhepunkt seiner musikalischen Karriere wurde das Jahr 1864, als er zum Musikdirektor der "Mainzer Liedertafel", der nächst der Oper angesehensten Musikinstitution der Stadt, berufen wurde. Ein fortschreitendes Augenleiden zwang ihn 1891, sein Dirigetenamt niederzulegen. Nahezu völlig erblindet, verstarb er 1895 in Mainz. Im fast alle Gattungen umfassenden kompositorischen Schaffen von Friedrich Lux bildet die Kammermusik eine zwar zahlenmäßig kleine, künstlerisch aber beeindruckende Gruppe, die, ungeachtet einer Reihe vom Komponisten selbst vorgenommener Bearbeitungen anderer Werke, aus einem großen Klaviertrio in cis-Moll (ohne op.) sowie den Streichquartetten op. 58 (d-Moll), op. 87 (C-Dur) und op. 95 (g-Moll) besteht. Unter diesen ist das d-Moll-Quartett, das 1877 anlässlich einer Preisausschreibens des Florentiner Streichquartetts von Jean Becker entstand, besonders hervorzuheben. Zurecht erhielt es von den prominenten Juroren Johannes Brahms und Robert Volkmann den ersten Preis, den es allerdings mit einem Streichquartett von Bernhard Scholz (op. 46) und einem Klavierquartett von August Bungert (op. 18) teilen musste. Das Florentiner Quartett war es auch, das sich in der Folgezeit unermüdlich für das Luxsche Werk einsetzte und so zu seiner Verbreitung wesentlich beitrug. |
Letzte Änderung am 1. Mai 2004