Lebenslauf von Johann Joachim Quantz
Als der 14jährige Johann Joachim Quantz 1707 seinen Vater verlor, starb gleichzeitig auch die für ihn geplante Zukunft als Hufschmied. So konnte er seiner Liebe zur Musik folgen. Er bildete sich unter Johann Adolf zum Multiinstrumentalisten (Violine, Oboe, Trompete; Posaune, Waldhorn, Blockflöte, Fagott, Violoncello, Gambe, Kontrabass, Klavier). Sein erstes Engagement bekam Quantz 1716 in der Dresdener Stadtkapelle, studierte aber unter Jan Dismas Zelenka weiter und schaffte zwei Jahre später den Sprung in die sogenannte "polnische Kapelle" von August II., die ihren Namen durch ihr jährliches Engagement in Warschau erhalten hatte. Hier noch als Oboist tätig, bekam Quantz jedoch zunehmend Interesse an der Querflöte. Unbeirrbar verfolgte er seinen Weg nach oben mit unzähligen Reisen, so zum Beispiel nach Rom, Neapel, Florenz, Venedig, Genf und Paris. Die "Flûte traversière" war inzwischen sein Hauptinstrument geworden, und Quantz begann mit Studien über die technische Erweiterbarkeit des Instruments durch eine zweite Klappe. Nach intensivem Austausch mit Georg Friedrich Händel in London kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Ihm wurden nun vermehrt Gastauftritte an anderen Höfen gestattet, so auch bei Friedrich Kronprinz von Preußen. Dieser sollte - nunmehr als König - Quantz 1741 für Unterricht in der Querflöte 2000 Taler im Jahr anbieten; ein für die Zeit einzigartiges Honorar. Quantz nahm an und bewies zeitlebens große Loyalität: Angebote, an fremden Höfen zu spielen, lehnte er nun ab, stattdessen begleitete er den König sogar auf Feldzügen und erwarb sich zunehmend die Freundschaft des Königs. Hier schrieb Quantz auch seinen berühmt gewordenen "Versuch einer Anweisung, die Flûte traversière' zu spielen". Johann Joachim Quantz starb am 12. Juli 1773 in Potsdam als eine der vertrautesten und respektiertesten Personen des preußischen Königs. |
Letzte Änderung am 1. Mai 2004