Lebenslauf von Rosy Wertheim
Am 19. Februar 1888 wurde Rosalie Marie (Rufname Rosy) Wertheim in Amsterdam geboren. Sie stammte aus einer angesehenen jüdischen Familie. Ihre Eltern waren Johann Gustaaf Wertheim und ihre Mutter Adriana Roza Wertheim geb. Enthoven. Als Kind erhielt Rosy Klavier- und Kompositionsunterricht. Anschließend studierte sie an der Königlich Niederländischen Tonkünstlervereinigung in Amsterdam Klavier bei Ulfert Schulz und anschließend Komposition bei Bernard Zweers (1854-1924) und Sem Dresden (1881-1957). Nach ihrem Studium arbeitete sie als Musiklehrerin. 1929 entschloss sie sich, den Lehrberuf aufzugeben um sich vermehrt der Komposition zu widmen. Zunächst ging sie für sechs Jahre nach Paris, um bei Louis Aubert (1877-1968), einem Schüler von Gabriel Fauré, Kompositionsunterricht zu nehmen. Elsa Barraine, Darius Milhaud, Jacques Ibert, André Jolivet und Olivier Messiaen zählten zu ihrem Freundeskreis in Paris. Ab 1935 studierte sie bei Karl Weigl (1881-1949) in Wien Kontrapunkt. 1936 ging sie für ein Jahr nach Amerika, wo ihre Werke zur Aufführung kamen. 1937 kehrte sie nach Amsterdam zurück. Auch hier wurden viele Werke von ihr aufgeführt. Hier fand 1940 die Uraufführung ihres Klavierkonzerts unter der Leitung von Willem van Otterloo mit dem Pianisten Wolfgang Wijdeveld statt. Im Jahre 1943 musste Rosy Wertheim als Jüdin untertauchen. Sie blieb bis zur Befreiung durch die Alliierten durch großes Glück unentdeckt. Nur wenige aus ihrer Familie überlebten den Krieg. Nach dem Krieg ließ sich Rosy Wertheim in Laren nieder. Ihren Unterhalt verdiente sie sich als Lehrerin an einer Musikschule. Im Jahr 1947 erkrankte sie an Krebs und verbrachte die zwei letzten Lebensjahre meistens im Krankenhaus. Am 27. Mai 1949 starb Rosy Wertheim in Laren. Beitrag von Isolde Weiermüller-Backes |
Letzte Änderung am 16. Februar 2011