Legendary Conductors of the Boston Symphony Orchestra (ICA, 1958-1970) »Diese DVD ist eine willkommene Ergänzung zum Erbe Erich Leinsdorfs. Sie ist überraschend spannend. Sie enthält Momente, die man als Wiener Charme bezeichnen könnte. Aus heutiger Sicht ist es nützlich, Leinsdorf in ansehnlichen Farben in die Augen zu schauen und ihn in gutem Symphony Hall-Sound zu erleben, beides wird hier geboten. Diese Tschaikowski- und Beethoven-Aufführungen stammen aus dem Jahr 1969. Sie sind gut aufgenommen und die Kameraführung ist optisch normal und ziemlich modern.« (Fanfare)
»Von Steinberg, der sowohl Klemperer als auch Toscaninis Assistent gewesen war und als Orchesterbauer berühmt war, hatte man Großes erwartet. Es ist daher interessant, zumindest ein frühes Farbvideo von ihm in Aktion mit dem Orchester während seiner Amtszeit zu haben, plus einen etwas früheren Gastauftritt, der in Schwarzweiß gefilmt wurde. Steinbergs vier Aufführungen von Haydns Sinfonie Nr. 55 im Jahr 1969 sind anscheinend die einzigen, die das Orchester von diesem Werk gegeben hat. Anders als Munch, der 1960 Nr. 98 dirigierte, hat Steinberg ein Cembalo, das besonders im langsamen Satz aktiv ist. Das klingt heute nach Big-Band-Haydn, ist aber im Licht seiner Zeit abgespeckt. Es ist alles sehr ordentlich, lebhaft und schön phrasiert. Die Beethoven-Sinfonien werden mit schnellen Tempi, sauberen Texturen und klarer Phrasierung aufgelöst. Die Wirkung ist wieder eher lebhaft als getrieben. Viele Dirigenten, die den ersten Satz von Nr. 7 übernehmen, schnell sind sie nicht in der Lage, die punktierten Rhythmen durchgehend richtig zu artikulieren. Der Beginn der Durchführung ist ein gefährlicher Punkt, an dem sogar Reiner ins Straucheln gerät. Steinberg ist aus dieser Sicht einer der besten, die ich je gehört habe.» (MusicWeb International) |