Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Ein Sommernachtstraum

Allgemeine Angaben zur Bühnenmusik:

Titel: Ein Sommernachtstraum
Titel englisch: A Midsummer Night's Dream
Titel französisch: Le Songe d'une nuit d'été
Entstehungszeit: 1842
Uraufführung: 1843 in Berlin
Besetzung: Orchester
Spieldauer: ca. 47 Minuten
Erstdruck: Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1844
Verlag: Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2000
Bemerkung: Die Ouvertüre ist bereits früher entstanden und als Opus 21 veröffentlicht worden.
Opus: op. 61: Ein Sommernachtstraum
WV3 Op. 61: Ein Sommernachtstraum von Shakespeare

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[Details]
Ein Sommernachtstraum (harmonia mundi, DDD, 1994)
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

S. Benda in FonoForum 4/95: "Herreweghe präsentiertmit seinem spieltechnisch brillanten Orchestredes Champs Elysees eine Wiedergabe von Mendels-sohns Opus 21 und Opus 61, die sich die Bestand-teile des Werktitels hörbar zum Motto gewählthat. In Herreweghes Darstellung spürt man dieLeichtigkeit des Sommers, den dunklen Reiz derNacht, das Ineinandergleiten von Realem undIrrealem im Traum."

weitere ...

Zur Bühnenmusik:

Art: Komödie in fünf Aufzügen
Libretto: William Shakespeare
Sprache: englisch
deutsch von Schlegel/Tieck (unter anderen)

Personen:

Oberon und Titania
Theseus und Hippolyta
Lysander und Hermia
Demetrius und Helena
Egeus, Hermias Vater
Der Unruhestifter Puck
Sechs Handwerker

Handlung:

Es hat William Shakespeare gefallen, in seiner Komödie von 1595/96 drei Ebenen ineinander zu verschachteln. Wir haben einmal den Wald, in dem Gnome und Elfen ihr Unwesen treiben und Königin Titania sich mit ihrem Gemahl streitet. Es ist der Ort, wo der Sommernachtstraum stattfindet.

Gleichzeitig wird der Zuschauer ins klassische Griechenland versetzt. Herzog Theseus möchte Hippolyta, die Königin der Amazonen, heiraten.

Ergänzend treten sechs Handwerker auf, die zur Hochzeit des Paares ein Theaterstück des Dichters Ovid „Pyramus und Thisbe“ aufführen wollen. Geprobt wird im Wald.

Am herzoglichen Hof von Athen (bei Shakespeare ist Theseus lediglich Herzog und auch nicht mit Phädra verheiratet) dreht sich alles um Gefühle. Hermia liebt den Lysander, den ihr Vater nicht leiden kann. Der junge Demetrius begehrt Hermia ebenfalls, stößt aber bei ihr auf Ablehnung. Deshalb erscheint Egeus in Audienz bei Herzog Theseus, um von diesem die Zustimmung zu erhalten, das Mädchen töten zu dürfen, weil sie dem Vater nicht gehorchen will. Theseus hält zum Bittsteller und setzt der Tochter eine Frist, sich zu fügen. Die beiden Liebenden denken aber nicht daran, zu gehorchen, sondern beschließen, zu türmen. Doch Hermia hat eine intrigante Freundin, die alles dem Demetrius erzählt, weil sie sich interessant machen und ihn für sich gewinnen will.

Im sommernächtlichen Wald ist der Teufel los. Der Elfenkönig beauftragt seinen Obergnom, auf deutschen Bühnen heißt er Puck, eine bestimmte Blume herbeizuschaffen. Diese hat einen Nektar von besonderer Qualität. Träufelt man ihn einem Schlafenden auf die Augenlider, verliebt er sich in die Kreatur, die er als erstes sieht, sobald er seine Sehschlitze öffnet. Mit dieser Prozedur plant Oberon, Titania hereinzulegen.

Lysander und Hermia sind auf der Flucht und haben sich im Wald verlaufen, Demetrius und Helena sind ihnen auf den Fersen. Oberon hat das Liebesdrama der vier mitbekommen und schafft in seiner Gutmütigkeit nach seiner Vorstellung Ordnung. Demetrius soll sich von Hermia abwenden und Helena erhören. Puck erhält von ihm den Auftrag, mit seiner Blume Nektar auf die Augendeckel von Demetrius zu träufeln und dafür zu sorgen, dass er als erstes Helena zu Gesicht bekommt. Der Herumalbernde verwechselt aber die beiden Herren miteinander, und Lysander bekommt die Dosis ab, die für Demetrius bestimmt war. Helena stolpert über den Erstgegannten, so dass er davon aufwacht. Gemäß Verfügung der Blume verliebt Lysander sich nun in Helena.

Es ist noch genügend von der Tinktur übrig, damit Titania auch noch bedient werden kann. Inzwischen sind die theaterspielenden Handwerker im Wald angekommen, um ihr Stück zu proben. Gegen Mitternacht probt es sich am besten.

Was dem neckischen Puck nur eingefallen ist, den Kopf des Webers in den eines Esels zu verwandeln, ist für das Theaterpublikum nicht nachvollziehbar, übt aber Nachsicht, weil es seinen Shakespeare liebt. Das Unglück will es, dass Titania aufwacht und sich - den magischen Zwängen gehorchend - in den Verunstalteten verliebt. Sehr komisch! Oberon hat als Anstifter seinen Spaß!

Der Beherrscher der Elfen bemerkt, welchen Unfug sein Faktotum mit der Blume bei den Liebenden angerichtet hat und fordert den Gnom auf, seine Fehler zu korrigieren. Der Weber wird von seinem Eselskopf befreit und jeglicher Liebeszauber aufgehoben, so dass Titania und Oberon in zeitweiliger Eintracht wieder zusammenfinden. Lysander bekommt Hermia und Demetrius Helena übereignet. Am nächsten Morgen kommen Theseus und Egius in den Wald gestolpert und entschließen sich notgedrungen, die vorgefundene Situation zu akzeptieren. Es wird dreifache Hochzeit gefeiert. Da sind die Paare: Theseus mit Hippolyta, Lysander mit Hermia und Demetrius mit Helena. Zur Feier geben die Laienspieler das Stück von „Pyramus und Thysbe“.

Der lustige Puck tritt noch einmal vor den Vorhang und fordert das Publikum auf, nur dann zu klatschen, wenn ihnen das Stück wirklich gefallen hat.

Beschreibung:

Seine ersten Kontakte zu Shakespeare hatte Felix bereits mit elf Jahren, indem er die in gesellschaftlichen Kreisen üblichen literarischen Vorlesungen besuchte. Es führte dahin, dass er bereits im Alter von 17 Jahren die Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ komponierte, die später seiner Bühnenmusik vorangestellt wurde.

Die erste bedeutende Vertonung des Stoffes stammt von Henry Purcell mit seinem vokalen Bühnenwerk „The Fairy Queen“. In jüngerer Zeit verarbeiteten Benjamin Britten und Michael Tippett Shakespeares Lustspiel ebenfalls zu einer Oper. Die Ballettmeister der Gegenwart ließen es sich nicht nehmen, die Musik Mendelssohns zu choreographieren.

Musiknummern:

0. Ouvertüre
1. Scherzo aus dem ersten Aufzug
2. Melodram und Elfenmarsch (Über Thäler und Höh'n) aus dem zweiten Aufzug
3. Melodram und Lied mit Chor (... Bunte Schlangen, zweigezüngt) aus dem zweiten Aufzug
4. Melodram aus dem zweiten Aufzug (Was du wirst erwachsend sehn...)
5. Intermezzo nach dem zweiten Aufzug
6. Melodram (Wenn ihr Eure Rede ausgeredet habt...) aus dem dritten Aufzug
7. Notturno (Find’t seinen Deckel jeder Topf...) aus dem dritten Aufzug
8. Melodram (Sei als wäre nichts geschehn!) aus dem vierten Aufzug
9. Hochzeitsmarsch aus dem vierten Aufzug
10. Melodram mit Trauermarsch (Euch, Mondschein...) aus dem fünften Aufzug
11. Ein Tanz von Rüpeln (Aber kommt, Euren Tanz...) aus dem fünften Aufzug
12. Melodram (Noch vierzehn Tage lang...) aus dem fünften Aufzug
13. Finale (Bei des Feuers mattem Flimmern...) aus dem fünften Aufzug
Letzte Änderung am 12. Februar 2009
Beitrag von Markus Hillenbrand und Engelbert Hellen

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