Heinrich Schütz (1585-1672)
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: | Ich hab mein Sach Gott heimgestellt |
Widmung: | Heinrich von Friesen auf Rötha |
Entstehungszeit: | 1636 |
Besetzung: | SSATB und Orgel |
Erstdruck: | Leipzig: Gottfried Groß, 1636 |
Opus: | op. 8 Nr. 24: Erster Theil Kleiner Geistlichen Concerten Mit 1. 2. 3. 4. Vnd 5. Stimmen sampt bey- gefügten Basso... SWV 305: Kleine geistliche Konzerte I - Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Aria) |
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Kleine Geistliche Konzerte SWV 282-337(Gesamtaufnahme) (CPO, DDD, 97/98) Heinrich Schütz (1585-1672) FonoForum 6/2000: »Die erste an der authentischen Aufführungspraxis orientierte Gesamteinspielung. Beherzte, ebenso gewissenhafte wie ideenreiche Interpretation, untadelige Sänger.« |
Text:
Text: | 1. Ich hab mein Sach Gott heimgestellt, er mach's mit mir, wie's ihm gefällt, soll ich allhier noch länger leb'n, nicht widerstreb'n, seim Willen tu ich mich ergebn. 2. Mein Zeit und Stund ist, wann Gott will, ich schreib ihm nicht für Maß noch Ziel, es sind gezählt all Härlein mein, beid groß und klein, fällt keines ohn den Willen sein. 3. Es ist allhier ein Jammertal, Angst, Not und Trübsal überall, des Bleibens ist ein kleine Zeit, voller Mühseligkeit, und wers bedenkt, ist immer im Streit. 4. Was ist der Mensch, ein Erdenkloß, von Mutterleib kömmt er nacket und bloß, bringt nichts mit sich auf diese Welt, kein Gut noch Geld, nimmt nichts mit sich, wenn er hinfällt. 5. Es hilft kein Reichtum, Geld noch Gut, kein Kunst noch Gunst, kein stolzer Mut, fürn Tod kein Kraut gewachsen ist, mein frommer Christ, alles was lebet, sterblich ist. 6. Heut sind wir frisch, gesund und stark, bald morgen tot und liegen im Sarg, heut blühn wir wie ein Rose rot, bald krank und tot, ist allenthalben Müh und Not. 7. Man trägt eins nach dem andern hin, wohl aus den Augen und dem Sinn, die Welt vergisset unser bald, sein jung oder alt, auch unser Ehren mannigfalt. Capella 8. Ach Herr, lehr uns bedenken wohl, daß wir sind sterblich allzumal, auch wir allhier kein Bleibens han, müssen all davon, gelehrt, reich, jung, alt oder schön. 9. Das macht die Sünd, o treuer Gott, dadurch ist komm'n der bittre Tod, der nimmt und frißt all Menschenkind, wie er sie findt, fragt nicht, wes Stands od'r Ehrn sie sind. 10. Ich hab hie wenig guter Tag, mein täglich Brot ist Müh und Klag, wenn mein Gott will, so will ich mit hinfahrn im Fried, sterben ist mein Gwinn und schadet mir nicht. 11. Und ob mich schon mein Sünd anficht, dennoch will ich verzagen nicht, ich weiß, daß mein getreuer Gott für mich in Tod sein liebsten Sohn gegeben hat. 12. Derselbig mein Herr Jesu Christ für all mein Sünd gestorben ist, und auferstanden mir zu gut, der Höllen Glut gelöscht mit seinem teuren Blut. 13. Dem leb und sterb ich alle Zeit, von ihm der bittre Tod mich nicht scheidt, ich leb oder sterb, so bin ich sein, er ist allein der einge Trost und Helfer mein. Capella 14. Das ist mein Trost zu aller Zeit, in allem Kreuz und Traurigkeit, ich weiß, daß ich am jüngsten Tag ohn alle Klag werd auferstehn aus meinem Grab. 15. Mein lieber frommer, getreuer Gott all mein Gebein bewahren tut, da wird nicht eins vom Leibe mein, sei groß oder klein, umkommen noch verloren sein. 16. Mein lieben Gott von Angesicht werd ich anschauen, daran zweifle ich nicht, in ewiger Freud und Herrlichkeit, die mir bereit, ihm sei Lob, Preis in Ewigkeit. 17. O Jesu Christe, Gottes Sohn, der du für uns hast gnug getan, ach schleuß mich in die Wunden dein, du bist allein der einig Trost und Helfer mein. Capella 18. Amen, mein lieber, frommer Gott, bescher uns alln ein seligen Tod, hilf, daß wir mögen allzugleich bald in dein Reich kommen und bleiben ewiglich. |
Letzte Änderung am 2. Januar 2006